Bei VICRYL* rapid handelt es sich um synthetisches, steriles, chirurgisches Nahtmaterial, das resorbierbar ist und aus einem Copolymer aus 90 % Glykolid und 10 % L-Lactid besteht. Charakteristisch für VICRYL* rapid ist der schnelle Verlust der Reißkraft. ANWENDUNGSGEBIETE VICRYL* rapid ist zur Adaptation von Weichgewebe vorgesehen, wenn eine schnelle Resorption gewünscht ist. VICRYL* rapid eignet sich aufgrund seines Reißkraftprofils für Hautnähte, insbesondere in der Kinderchirurgie, sowie Episiotomien, Zirkumzisionen und Subcutan- und Schleimhautnähten in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Auch in der Ophthalmochirurgie wird VICRYL* rapid erfolgreich eingesetzt, z.B. für Bindehautnähte. WIRKUNG In vivo Studien bei subcutaner und intramuskulärer Implantation von VICRYL* rapid Nahtmaterial zeigen, dass 5 Tage nach Implantation etwa 50 % der Ausgangsreißkraft verblieben sind. Nach etwa 10 - 14 Tagen ist keine Reißkraft mehr vorhanden. Die Resorption des Nahtmaterials ist nach etwa 42 Tagen abgeschlossen. VICRYL* rapid Nahtmaterial verursacht anfangs eine geringe Gewebereaktion. Die fortschreitende Abnahme der Reißkraft sowie die Resorption des VICRYL* rapid Nahtmaterials erfolgen durch hydrolytischen Abbau des Copolymers zu Glykolsäure und Milchsäure, die anschließend resorbiert und im Körper metabolisiert werden. Bei der Resorption kommt es zunächst zu einem Rückgang der Reißkraft, gefolgt von einem Verlust an Masse. GEGENANZEIGEN Aufgrund der schnellen Reißkraftabnahme darf VICRYL* rapid nicht zur länger andauernden Gewebeadaptation unter Zugbelastung eingesetzt werden, ebenfalls nicht, wenn Wundunterstützung / Ligatur von mehr als 7 Tagen erforderlich ist. VICRYL* rapid Nahtmaterial ist weder zur Anwendung am Herzen, dem zentralen Kreislaufsystem noch an Nervengewebe vorgesehen.